Let's break the rules and crash the stage!
Wir möchten alle Regeln brechen und den Tanz neu aufleben lassen in einem Tanzstil, der alle Tanzrichtungen beinhaltet. Klassische Bewegungen bilden dabei die Grundlage für unsere Choreographien und Techniken. Verfeinert mit den Klassikern der Musikgeschichte sowie der heutigen Popmusik kreieren wir unsere einzigartigen Inszenierungen voller Emotionen und Leidenschaft. Unser Ziel ist es, die Sparte Tanz in der Kultur-Stadt Aachen wieder zu beleben und Aachen eine eigene Dance Company zur Verfügung zu stellen.
Einleitung
Der Begriff "Ballett" oder der Satz "Ich tanze im Theater" wird von der breiten Masse der Jugend als uncool bezeichnet. Männer und Jungen, die Ballettunterricht nehmen, werden als homosexuell abgestempelt, Frauen als magersüchtig. Hierbei wird vergessen, dass das klassische Ballett die Basis aller anderen Tanzrichtungen ist. Was nicht heißen soll, dass man ohne Ballett nicht auch die anderen erlernen kann! Worauf wir hinweisen möchten ist, dass in der heutigen Zeit Ballett bzw. Bühnentanz viel breiter gefächert ist als im Ursprung des 16. Jahrhunderts, als Ludwig der XIV. die Akademie `Royal de la danse` in Paris gründete. (Ab 1681 durften dann auch Frauen öffentlich tanzen). Im 18. Jahrhundert entstanden dann die ersten Handlungsballette. Wenn man heute ein Wort über Ballett verliert, wird es direkt in eine Schublade von Tütü, Kostüm, Leggins, Theater, Klassik, Kunst, Kultur und "LANGWEILIG" gesteckt. Gehen wir jedoch einmal zum Ursprung des Ballettes zurück. Was vermutlich nur sehr wenige wissen, ist, dass das klassische Ballett ein Kind der Renaissance ist. Maß aller Dinge für diese immer noch junge Kunst ist der Mensch, der sich befreit hat von allen Zwängen des Mittelalters. Ob ein Ballett gelungen ist oder nicht, darüber entscheidet allein die Form, die Bewegung und die Ausstrahlung des Künstlers in Raum und Zeit, korrespondierend mit der Musik, losgelöst von Kostümen und sonstigen Trimborien, also das, was man Choreographie nennt. Diese Definition gilt auch für den Ausdruckstanz, welcher sich nach dem Modern Dance (Contemporary Dance) entwickelt hat. Es ist die zweite lebendige Bühnentanzdisziplin. (Modern Dance: Verlangt die reine Bewegung des Tänzers allein in Raum und Zeit OHNE Musik. Dennoch gibt es nur wenige musiklose Ballette).
Modern Dance
Germanisch, introvertiert, irrational, bodenhaft. Die Erde, das Leben, "die Mütter" sind der Mythos des Modern Dance. Darüber hinaus die Natur und der Rhythmus als kosmische Urkraft und die körperlich-tänzerische Bewegung als umfassendes Prinzip.
Klassisches Ballett
Mediterran, extrovertiert, rational, betont die Leichtigkeit. Es gibt keinen anderen Bezug als den Menschen hier und heute im Mittelpunkt allen Seins.
Eigentlich sind die beiden Bühnentanz-Disziplinen unvereinbare Gegensätze. Tatsächlich aber beeinflussen sie einander heute gegenseitig. Die Grenzen sind fließend. Der moderne Choreograph hat die Freiheit, zu tun, was er will. Das Ballett hingegen droht, in Konvention zu erstarren. Von Folklore über Jazztanz, der sich inzwischen so sehr verselbstständigt hat, dass man ihn die dritte Bühnentanzdisziplin nennen müsste, bis hin zu den neusten Paar-Tänzen. Selbst nicht tänzerische Bewegungsformen, wie Sport und körperliche Arbeit (Bewegung aus dem Alltag), haben Pate gestanden bei modernen Balletten; nicht zu vergessen die Pantomime. Nun gibt es jedoch noch einige Sparten, die in meinen Augen sehr wichtig sind und im HIER &
JETZT eine große Rolle für die jugendliche Aufmerksamkeit spielen:
Street style Musical-Dance Salsa
Break-dance Showtanz Flamenco
Hip-hop Formation/Garde diverse Paartänze
All diese Tanzarten sprechen die Masse an. Was aber viele vergessen, und damit befinden wir uns wieder am Anfang unserer Betrachtung, ist ihre gemeinsame Basis: Das klassische Ballett. Diesen Gesichtspunkt aufgreifend, drängt sich nun in uns die Idee auf, mit allen Regeln zu brechen und die vielfältigen Ausdrucksformen des Tanzes, in Form unserer Aufführungen als eigenes Projekt zusammenzuführen.
Das Vorhaben
Cathrin Brust hat im Rahmen ihrer Ausbildung zur Tänzerin und auf private Initiative hin die Vielseitigkeit der Tanzwelt gesehen und aktiv erlebt. Dabei hat sie mit den verschiedensten Choreographen gearbeitet. Ihre Erfahrungen waren vielleicht nicht immer die besten, aber sie hat aus allem etwas lernen können und möchte nicht eine Sekunde ihrer Vergangenheit missen, sondern sie eher weitergeben, weitergeben an tanzfreudige Menschen und dies wiederum teilen, teilen mit dem Publikum. Hier in Aachen gibt es leider keine Company mehr am Stadttheater, diese ist schon vor Jahren aufgelöst worden. Auch existiert keine freie Company der Stadt Aachen. Das finden wir sehr bedauerlich, da die Stadt Aachen ansonsten doch kulturell so viel zu bieten hat. Neben den städtischen Museen für verschiedenste Kunstrichtungen, dem Dom mit seiner Schatzkammer, befinden sich ein bedeutendes Theater mit Orchester, Schauspiel, Oper und Operette, zahlreiche namhafte Chöre, international renommierte Tanzsportvereine, das Grenzlandtheater u.s.w. sowie die Hochschule für Musik und Tanz (Hauptsitz Köln) direkt neben dem Theater, die jedoch in Aachen selbst keinen Tanz anbietet. Nicht zu vergessen ist auch das DAS DA Theater. Es bietet all das, was ein zeitgenössisches Theater bzw. freies Theater bieten sollte, auch Tanztheater. Tanztheater ist jedoch nur eine Sparte der Kunst des Tanzes. Immer wieder kommen Gastkompanien nach Aachen. Warum sollte Aachen sich nicht auch mit einer Company im Bereich Tanz präsentieren? Die Antwort ist vielleicht mangelnde Resonanz und somit zu wenig Begeisterung für den Tanz. Wahrscheinlich hatte das zur Folge, dass zu wenig Besucher kamen und somit die Kosten für diese Sparte nicht mehr tragbar waren, und somit am „Großen Haus“ geschlossen werden musste…SPARTE AM THEATER GESCHLOSSEN … VERJÄHRT … und der Tanz ist vergessen …Cathrin Brust weiß nur zu gut, wie es ist, wenn ein Theater seine Company aufgeben muss. Überall in Deutschland schließen Companien, und somit gibt es auch immer weniger „MEHR SPARTEN THEATER“ und so auch immer weniger Tanz. Wo sollen Kinder und kleine Mädchen noch von Ballerinen hier in Aachen träumen? Wo sollen sich vielleicht auch Jugendliche vom Tanz begeistern lassen, wenn man nicht etwas Neues versucht? Etwas versucht, was vielleicht jeden begeistert: Eine Kombination von allen Tanzrichtungen; ein kleines Feuerwerk der Kunst der Bewegung; die Freude auf der Bühne, die den Funken zum Publikum überspringen lässt. Nun werden Sie sich die Frage stellen "Alles schön und gut, aber woher nehmen wir zum Beispiel die Tänzer?" Ganz einfach:
Diejenigen, die auf der Bühne den Tanz präsentieren, die Trauer, den Spaß, die Parodie, die Freude dem Publikum überbringen sollten, müssten Menschen sein, die selber Spaß daran haben, sich auf der Bühne wie zu Hause zu fühlen. Es müssen keine getrimmten Profis sein, die eine langjährige Ausbildung oder ein Studium hinter sich haben. Es können Amateure sein. Amateure, die Spaß am Tanzen haben, aber vielleicht nie die Möglichkeit hatten, diesen Weg weiter zu gehen. Sie tanzen aus Leidenschaft. Egal, ob es der Partygänger im Club ist, der nach dem Beat der Musik steppt, das Mädchen, das auf der Box steht und sich der Musik hingibt, die Gruppe die auf der Straße tanzt, um Auswege aus Problemen und dem Alltag zu finden, das Mariechen, das im Karneval Begeisterung verbreitet, der Standard- /Lateintänzer, der sich nach der Arbeit auf das Parkett begibt, die Kinder, die auf dem Schulhof spielen und träumen, sie seien kleine Ballerinen, oder auch die Hausfrau / der Hausmann, die / der sich zu Hause vor dem Spiegel oder im Wohnzimmer zur Radiomusik bewegt. Sie alle streben nicht nach purer Perfektion, nach Form und Technik. Sie alle nutzen nicht das aufgesetzte Lächeln, sondern sie fühlen den Spaß, sie teilen ihre Emotionen. Sie alle haben eines miteinander gemeinsam: die Freude am Tanz.